„Du bist verrückt!“ schallt es in meinen Ohren. „Das wird doch nichts!“

...... „Das ist viel zu unsicher!“ „Ob du das schaffst?“

Ja, ich hatte Angst, manchmal dachte ich, komplett den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Ich lag nachts Stunden lang wach.
Ja, ich grübelte Ja, es war hart.
Ja, ich kam an meine Grenzen. Manchmal. Oft. Pausenlos.

Immer und immer wieder musste ich mich über Berge kämpfen, durchs Moor wühlen, den Kopf über Wasser halten, Schluchten überspringen.

Immer wieder wurde ich zwar unterstützt, doch gehen musste ich diese steinigen Wege allein.
Immer wieder überfielen mich Ängste, Zweifel, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Scham….ja, viel Scham…und Schuld. Doch ich ging. Ich wählte steinige und doch so heilsame Wege. Immer wieder stand ich an Weggabelungen.

2008, mit 22: Ich wählte den Weg meiner Selbständigkeit, verließ meinen sicheren Job. Eröffnete eine mobile Musikschule. Singen, tanzen, musizieren und einiges mehr in KiTas rund um Kiel.

2015: Ich wählte den Weg ins Muttersein. So unvorbereitet, so ungeplant.
Zwar unterstützt…und doch so einsam im Herzen.

2016: Ich wählte den Weg der Single-Mom…auch wenn es sich nicht nach Wahl anfühlte.
Ebenfalls 2016: Ich wählte den Weg raus aus meiner 14jährigen Depression, aus der mir kein Therapeut helfen konnte. Somit wählte ich den Weg des Schmerzes…und gleichzeitig den Weg der Liebe. Den Weg der inneren Freiheit. Den Weg des Auferstehens, des Kettensprengens. Mit all seinen Konsequenzen.
Ich wählte den Weg des Glücklichseins, der gleichzeitig manchmal mit so tiefer Trauer und Wut gespickt ist. Ich wählte den Weg in die wahre Lebendigkeit.

2017, mit 31: Ich wählte, dass mein Herz noch mehr Raum bekommen sollte. Dass ich meiner wahren Bestimmung nicht mehr aus dem Weg gehen mag.
Dass ich auch diese Schluchten überspringen MUSS, weil es an der Zeit ist. Weil ich eine Verantwortung für diese Welt habe. Weil es da draußen Menschen gibt, denen ich helfen kann. Und weil ich die Verantwortung für mich selbst trage. Ich sprang in meine zweite Selbständigkeit.

Seit 2018 wähle ich immer wieder den Weg des Reisens, erst für ein paar Wochen pro Jahr, seit Juli 2021 sind mein 6jähriger Sohn, unsere Hündin und ich mit dem Van in Europa unterwegs. 9 Monate nun, ein Ende ist nicht in Sicht, im Sommer melde ich uns aus Deutschland ab, da der Tiger dann schulpflichtig wird.

Im Oktober 2021 sprang ich über die Schlucht der Erschöpfung. Heißt: Ich war in den letzten Jahre oft erschöpft (ist ja auch kein Wunder;-)). Im Oktober begann erneut mein 12-Wochen-Kurs „Werde deine Inner-Kind-Expertin“.
Einen solchen Kurs zu bewerben kostet Kraft.

Doch anders, als die Male davor, hatte ich nach Kursstart dieses Mal noch so viel Kraft, dass mir klar war:
Nun ist die Zeit für einen Kongress. Was daraus wuchs, seht ihr ja:-)

Ich sprang über die Schlucht meiner Angst, meiner Scham, meiner Zweifel. Ich springe noch immer. Tag für Tag.
Weil es Zeit ist.

Und gleichzeitig stehe ich nun hier, neben dir, nehme dich ein Stück mit…und gehe ein Stück mit dir. Springe mit dir gemeinsam über deine Schluchten. Nehme dich an die Hand, gebe dir etwas von meinem Mut…wenn du magst.

Der Kongress „Starke Kinderseelen - Bewusste Elternschaft der neuen Zeit“ ist ein Sinnbild der letzten 14 Jahre.
Er spiegelt den Weg des Mutes, den Weg des Vertrauens, das ich so oft verlor und mindestens genauso oft wieder in mir aufrief.
Den Weg meines Herzens. Vor allem den Weg der letzten 6 Jahre, seitdem der Tiger an meiner Seite ist.
Deshalb hat er auch bildlich viel Platz in diesem Kongress eingenommen.


„Du bist verrückt“ „Das wird doch nichts“. „Das ist viel zu unsicher!“ „Ob du das schaffst?“ höre ich wieder diese Stimmen....und schmunzele.
Doch, ich schaffe das…und noch viel mehr.

Für dich und für mich:
Wir sind hier…weil wir etwas verändern wollen.
Wir wollen unser Herz mehr und mehr öffnen. Wollen unseren Nebel Lichten.
Mutig unseren Weg gehen.
Wir wollen die Herzen unser Kinder und anderer Menschen sehen, in ihrer Verletzlichkeit und in ihrer Stärke.
Wir machen uns auf den Weg. Auf unseren ganz eigenen Weg.
Jeder wählt für sich, welche Abzweigungen er nutzen mag…und doch sind wir, sind du und ich von Herz zu Herz miteinander verbunden.
Wir schauen nach vorn und nehmen uns selbst mit.
Für die Liebe. Für uns selbst. Für unsere Familie. Für unsere Vorfahren und unsere Nachkommen. Für die Welt. Weil wir es wert sind.

Danke fürs Lesen. 

Viele Grüße von der fernen Insel La Gomera.